Forensische Odorologie


Durch mein Studium der Forensischen Wissenschaften arbeite ich mittlerweile auch ganz intensiv im Bereich der Geruchsspurenkunde.

Hier sind die Untersuchungen sehr vielschichtig und es kommt immer auf die genaue Forschungsfrage an.

Diese kann in Richtung der Verhaltensbiologie ausgerichtet sein und z.B. das Such- und Triebverhalten, aber auch Theorien über das Lernverhalten von Hunden und deren Konditionierbarkeit umfassen. Während sich eine medizinische Ausrichtung eher mit der Anatomie und Physiologie beschäftigt, in der man z.B. die Reizweiterleitung, Verarbeitung und Speicherung von Gerüchen und Leitsubstanzen untersucht.

In der Forensik betrachten wir hingegen die Spur selbst, in diesem Zusammenhang also die Geruchsspur. Bei Geruchsspuren interessiert uns u.a. die chemische Zusammensetzung von Gerüchen und ihre physikalische Verteilung, wie auch deren Detektierbarkeit, hier mit Blick auf die verteilungsbedingte Verfügbarkeit der Stoffe, in der für die Hundenase erreichbaren Umgebungsluft sowie der anatomischen und physiologischen Wahrnehmbarkeit für unsere Hunde. Diese vielschichtige Betrachtungsweise der Geruchsspur bedingt auch die Hinzuziehung technischer Analysemethoden wie z.B. u.a. die Gaschromatografie, welche uns in Bezug auf die stoffliche Zusammensetzung genauere Daten verschaffen. Denn während unsere Hunde mit ihrem Geruchsorgan immer noch den weitaus sensitiveren Sensor besitzen, was sie zur Detektion von kleinsten Mengen eines ihnen bekannten Gases befähigt, so obliegt die genaue Analyse eines Stoffes aber unserern mittlerweile auch schon sehr weitreichenden technischen Methoden.